Elektronisches Ereignis Nr. 10 ohne Heimat

24.03.07 Bocksmauer, Haus der Jugend, kein elektronisches Ereignis, stattdessen:

gemütliches Diskussions – Ereignis ein um gemeinsam die Zukunft der elektronischen und aller
anderen Ereignisse zu besprechen. In der Bocksmauer ab 21:00 Uhr.

Liebe Leute,

Das EE ist wieder heimatlos. Nach mehreren Partys im HDJ Bocksmauer müssen wir nun leider diese geliebte Spielwiese räumen, da es von Anwohnern Beschwerden bezüglich der Lautstärke gegeben hat. Wer soll es ihnen verdenken.

Somit kann die Jubiläumsausgabe des EE leider nicht wie geplant im März oder April stattfinden. Wir sind derzeit auf der Suche nach einer alternativen Location, die aber schwer zu finden sein wird. Zwar gibt es genügend potentielle „Austragungsorte“, die sich aber nicht nach der konzeptionellen Idee des EE richten wollen oder dies einfach nicht können. Niedriger Eintritt und Getränkepreise bei einer Garantie für hohe Qualität durch Künstler, Aktivisten und DJs, die sich mit dieser Idee identifizieren, Theke und Kasse in Eigenregie – das ist für kommerzielle Läden nicht zu machen. Wir glauben, dass wir ein Publikum ansprechen, dass aufgeschlossen ist, Neues entdecken will und sich über unseren Anspruch des respektvollen Umgangs mit allen Gästen bewusst ist. Zwischen uns als Veranstalter und den Besuchern hat sich auf dieser Grundlage ein Vertrauensverhältnis entwickelt, wir werden daher konzeptionell keine Kompromisse eingehen und sagen entweder so oder gar nicht.

Für Ideen, Anregungen und Vorschläge betreffend einer Location sind wir sehr dankbar. Ansonsten sehen wir uns alle auf der Streetparade am 1. Mai (einem weiteren Kind das seinen Ursprung im EE hatte), spätestens im Herbst oder vielleicht auch schon im Sommer…..wo auch immer…ihr wisst schon….

Desweiteren soll hier unbedingt dem Eindruck entgegengewirkt werden, das EE Team wurde aus dem HDJ rausgeschmissen oder ähnliches. Die Zusammenarbeit war von Beginn an als Experiment gedacht, das ein Ende finden sollte, wenn sich Nachbarn beschweren. Wir sind Joachim und dem HDJ sehr dankbar für die Möglichkeit, das EE nach unseren Vorstellungen ausrichten zu dürfen und für ihren Mut, dieses Experiment einzugehen. DANKE! Gleiches gilt im Übrigen auch für die Anwohner, die sich von ihrer toleranten Seite gezeigt haben, wenn man die nicht ganz unerhebliche Lautstärke und Dauer der Partys bedenkt.

Seit nunmehr 3 Jahren geht das Elektronische Ereignis dem Auftrag nach, eine Veranstaltung auszuführen, die auf Engagement und Solidarität basiert und nicht durch die Orientierung an kommerziellen Zielen. Zudem sollte ein Ort für eine alternative elektronische Szene entstehen, die Techno abseits von teuren Haarpflegeprodukten, Red Bull, Großraumdiscos und Dresscodes versteht. Dieser „Geist“ war schon von Beginn an zu spüren, als die erste Party am Wagenplatz am Fürstenauer Weg stieg und es seitdem gelang, unterschiedliche Szenen näher zu bringen und füreinander zu aktivieren.

Somit ist es wohl auch dieser Veranstaltung zu verdanken, dass zumindest in Osnabrück elektronische Musik und linkspolitisches Engagement endlich zusammen gedacht werden können. Natürlich ist nicht jeder Besucher direkt zu linkspolitischen Aktivisten geworden aber ein großer Teil der Besucher wird sich den einen oder anderen Gedanken gemacht haben:

Wir wollen nicht nur feiern, sondern auch zum Nachdenken darüber auffordern, wieso die kulturelle Landschaft so aussieht, wie sie aussieht, wir wollen Alternativen zeigen, zu Toleranz motivieren und zum Aktivismus anregen.
Politisch-kulturelle Bildung zum tanzen….irgendwie und wenn man so will.

eure üblichen Verdächtigen

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Eine Antwort zu Elektronisches Ereignis Nr. 10 ohne Heimat

  1. son typ sagt:

    bin vorletztes mal aus bielefeld gekommen – und dann musste ich da erstmal ne stunde warten… war super voll da -was ja eigentlich auch ganz gut so ist …hauptsache dÄncen mit Ä !

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