Zwei Versuche über ein Zeitzeugen statement

Über den Aufstand in Ungarn 1956 resümiert im Interview eine Beteiligte: „Die Freiheit wurde errungen, doch der Sieg war nicht von Dauer.“

Das animiert mich zu folgender epischer Verlängerung:

Die Freiheit wurde errungen
doch der Sieg war nicht von Dauer
Für die Mächtigen war´s bloß
ein kurzer Regenschauer.

Oder:

Die Freiheit wurde errungen
doch der Sieg war nicht von Dauer
Viel dauerhafter ist
Dienstag´s die happy hour.

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Wann läuft ein Forum aus dem Ruder?

Von Jens kommt ein netter Hinweis zu einem alten Thema, das Säugetiere wirklich interessiert. Wann läuft ein Forum aus dem Ruder? Wenn es um Anales geht. Das macht Hoffnung, daß der Mensch sich auch trotz Internet nicht
gar so einfach ins diesseitige Nirwana der Existenz als körperloses elektronisches Bewußtsein davonmacht. Uns würde liebgewonnener Zeitvertreib fehlen.

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Elektronisches Ereignis Nr.8

Sa. 28.10.06, Bocksmauer, Haus der Jugend, Osnabrück. Start: 22:00 Uhr.

Zur dunklen Jahreszeit gibt es wieder drei Folgen unserer beliebten Veranstaltung mit den Leuten vom „AZ im Exil“. Kleines Geld (Eintritt 3,-€, Bier ab 1,50€), problemlose Leute und kompromisslose elektronische Tanzmusik werden den Laden wohl wieder zum kochen bringen.

Diesmal mit dabei an den Plattentellern die DJ Duos Tonschub und die Plattenbauern, liveset von Tobias Thompson + Dennis Kuhl. Von 10 bis 12 gibt es erstmals „open turntable“, jeder möge kommen und seine Platten legen.

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Film produzieren, Hausdurchsuchung frei Haus. Wie geht das?

Und zum zweiten Mal in Folge zu Filmen aus Osnabrück, diesmal mit dem unangenehmen Fall einer Hausdurchsuchung.

Zwei Osnabrücker Studenten haben einen Film über das Abschiebelager in Bramsche – Hesepe produziert. Titel: Der Lagerkomplex. Er läuft am Freitag, den 13.10.2006 um 15.00 Uhr in der Lagerhalle im Rahmen des Unabhängigen Filmfests Osnabrück.

Der Film beschreibt auf recht eindringliche Weise die Lebensbedingungen im Lager und die Strategie der Verwaltung, die Insassen durch permanenten psychischen Druck zu einer „freiwilligen Ausreise“ zu bewegen.

Der Film ist ziemlich gut, der Grund für die jetzige Hausdurchsuchung erscheint mir hingegen recht hanebüchen. Der Filmemacher soll eine Flugblatt – Verteilaktion gefilmt haben. Auf dem Flugblatt wird eine Mitarbeiterin des Lagers angeblich beleidigt. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft den Filmemacher wegen Beleidigung angezeigt, seine Wohnung durchsucht, Computer und Datenträger beschlagnahmt und somit alles mitgenommen, woran der Student in den letzten Jahren gearbeitet hat.

Der Filmemacher sagt, er habe Zeugen, daß er zum fraglichen Zeitpunkt ganz woanders war. Aber das ist überhaupt nicht der Punkt. Der Punkt ist: Ist der Anlass angemessen? Ich dachte immer, unter Flugblättern steht „v.i.S.d.P.“, verantwortlich im Sinne des Preserechts, damit man den Verfasser im Falle einer Beleidigung belangen kann. Ich wusste nicht, daß man stattdessen den Beobachter verklagt. Werde ich demnächst als Verursacher angezeigt, wenn ich einen Verkehrsunfall beobachte? Oder nur, wenn ich eine Videokamera dabeihabe? Oder nur dann, wenn aus dem Material deutlich wird, daß die Behörden vergessen haben, eine Großveranstaltung ordnungsgemäß abzusperren, und es deshalb zu dem Unfall kam?

Und was ist mit all den Leuten, die beruflich bedingt den ganzen Tag Bilder von Überwachungskameras anschauen? Werden sie beim nächsten Anschlag als Verantwortliche belangt? Gibt es dagegen eine Berufseinnahmenausfallversicherung?

Ich bin etwas schockiert über diesen Fall von möglicher Repression und gespannt darauf, ob die Medien sich des Falls annehmen oder ob er unter dem Teppich bleibt. Der Film jedenfalls zeigt scheinbar Wirkung, sonst wäre es wohl nicht zu dieser etwas nervösen Aktion gekommen.

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Lasst Bierdosen rollen

Als ich noch aus Georgsmarienhütte regelmäßig nach Osnabrück trampen musste, so in der zweiten Hälfte der 80er Jahre, gab es bei uns im Südkreis jede Menge alte Ford und Opel Limo´s, mattschwarz gerollt, die von langhaarigen Rockern gefahren wurden. Die nahmen auch mal Tramper mit. Einer hielt neben mir, ich machte die Beifahrertür auf, und leere Bierdosen bollerten auf die Straße. Der ganze Fußraum der Karre war bis zum Anschlag mit Dosen und Flaschen gefüllt. Es war ein komisches Gefühl, sich mit den Füßen einen Platz darin zu suchen.

Heute war die Filmpremiere einer Produktion von drei Jungs aus Bissendorf (leider Ostkreis), „Rock´n´Roll Wild Boys„. Sie sind mindestens 10 Jahre jünger als ich und haben sich für den Film extra einen Ford Granada gekauft. Wann immer eine seiner Türen aufgeht, es bollern leere Bierdosen raus. Das Trash so realistisch sein kann, wer hätte das gedacht? Und gedacht, daß die Stadthalle bei so einer Premiere ausverkauft ist? Wieviel Leute gehen da rein, 1.500?

Die Stadthalle: hässlich (wie immer) und voll (wie selten).

Die Stadthalle Osnabrück: Hässlich wie immer und voll wie selten.

Den Film inhaltlich oder ästhetisch beurteilen zu wollen, schießt voll am Ziel vorbei. Über Kleinkram kann man immer nörgeln. Gute Arbeit, Jungs! Ach ja: Es gab zuwenig Bilder aus dem Südkreis. Wer will schon ständig Osnabrück sehen? Und, nur der Fairneß halber sei erwähnt: Der Kameramann kommt aus Hagen.

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von Korf gelingt ein Werk

Beim abendlichen Lesen gefunden, ein Beitrag zur ewigen Dauer des Werks:

L`Art pour L´Art

Das Schwirren eines aufgeschreckten Sperlings
begeistert Korf zu einem Kunstgebilde,
das nur aus Blicken, Mienen und Gebärden
besteht. Man kommt mit Apparaten,
es aufzunehmen; doch v. Korf „entsinnt sich
des Werks nicht mehr“, entsinnt sich keines Werks mehr
anläßlich eines „aufgeregten Sperlings“.

von: Christian Morgenstern

mehr Texte von Christian Morgenstern gibt es im digitalen Christian Morgenstern Archiv, alle dort sind in der public domain, also frei verwendbar.

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the amen break

Auf youtube gibt es einen guten Film über die Geschichte des amen break. Jeder kennt diesen drumloop, ich wusste nicht, woher er kommt, jetzt weiß ich es und noch einiges an Info über sampling und copyright gibt´s dazu.

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registered commons ist gestartet

Mit registeredcommons.org ist am Samstag eine Initiative der Universität Vorarlberg ans Netz gegangen, die die Registrierung von creative commons lizensierten Werken und deren Speicherung auf dem registeredcommons server erlaubt.
Das erlaubt einen Urhebernachweis ab dem Tag der Hinterlegung und die Möglichkeit für Interessenten, dort Infos über die Werke zu bekommen.

Die Registrierung von Werken ist eine zentrale Forderung von Lawrence Lessig und meiner Meinung nach eine zentrale Voraussetzung dafür, ein Abrechnungssystem zu betreiben, falls die cc Lizenzen einmal um formalisierte kommerzielle Nutzungsmöglichkeiten erweitert werden.

Ich habe mich bereits registriert (bin ich ein Werk?) und verhandel mit meinen Bandkollegen, um unsere neuen Lieder dort zu hinterlegen.

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Hello world!

Das ist der Startpunkt für mein blog, gerade jetzt, wo ich nur mit einer Hand tippen kann. Aber das gibt mir die Zeit, ausführliche Hilfetexte zu lesen, wie dies Ding hier zu konfigurieren ist…

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