Von Korf live im Haus der Jugend

Am 24.04.09 findet in der Bocksmauer, Haus der Jugend, Osnabrück, das 3. B.B. Olsen Gedächnisturnier statt. Anlässlich dieser superben Veranstaltung wird VonKorf mit einem Sack voll eigener und das heißt zumeist halb geklauter Lieder die Bühne betreten. Unterstützung kommt von Parker and Ice an Schlagzeug und Bass.

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Migration vom G4 powerbook (10.4) zum Macbook pro

Hilfe, mein neuer Rechner beobachtet mich. Wo war noch das Gaffa? Ah da. So, jetzt ist Ruhe. Ist ja wirklich mein erster Computer mit eingebauter Kamera. Tut mir Leid, daß ich paranoid erscheine. Ich weiß leider, daß im ISDN Protokoll Befehle enthalten sind, von Ferne das Mikrofon eines Telefons einzuschalten. Aber ich kann beruhigt sein, außer Regierungen und Telekomunikationsunternehmen wird kaum jemand diese Befehle kennen. Also wieder weg mit dem Gaffa.

Ebenso beruhigt mich, daß apple die Registrierungsinformationen erst zu ihrem Rechenzentrum schickt, nachdem ich auch mein persönliches Kennwort für den Rechner eingetragen habe. Zur Belohnung stellt mir der server die Uhrzeit ein. Danke, HAL.

Hier wird empfohlen, ganz auf den Migrationsassistenten zu verzichten und alles von Hand zu übertragen. Das werde ich tun. Ich will mir doch nicht gleich die Zentrale meines Lebens zerschießen. Und um sicher zu sein, mache ich von beiden Maschinen zuerst ganz brav ein backup. Auf dem G4 mit arRsync, auf dem Neuen mit der time machine.

Am nächsten Morgen geht´s los. Wir lockern uns mit firefox. Erst den firefox Ordner aus /Home/Library/Application Support auf´s macbook ziehen, dann die neueste Version aus dem Netz laden und – voila, es läuft. Die bookmarks sind da, proxi-Einstellungen, alles wie gewohnt.

Gut gelaunt und mutig weiter zum Adressbuch. Dieselbe Methode, keine Probleme.

iCal: Daten aus /Home/Library/Application Support rüber, Programm starten, nichts ist da. Bremse ziehen, Riemen auf die Recherche-Trommel spannen. Hier wird gezeigt, wie´s geht. Es ist etwas komplizierter, hier muß Kalender für Kalender einzeln übertragen werden. Ich habe 15, das geht noch, nicht mehr gebrauchte lass ich liegen. Die gezeigte Methode funktioniert jedenfalls bestens.

Weiter zum nächsten Schwergewicht: mail. Fast 4 GB Daten aus fünf Jahren werden in einem Schwung von /Home/Library/Mail auf den neuen Rechner kopiert. Mail startet und aktualisiert die Datenbank, ohne irgendeinen Auswahldialog anzuzeigen.

Und meine ganzen Passwörter: splash ID. Ich finde Programm und preferences, mehr nicht. Beides kopiert, Programm startet, keine Daten da, über den import Dialog die Daten aus /Dokumente/splashID/Sicherungskopie/ ausgewählt, und alles ist da. Software läuft in Testversion, alte Seriennummer eingegeben, Vollversion da.

iTunes startet, meine Musikbibliothek auf einer externen Festplatte ist richtig in den Voreinstellungen eingetragen. Nur zeigt iTunes keinen einzigen song davon an. Der iPod taucht auch nicht auf. Also füge ich die mediathek manuell hinzu und … verdammt, ich habe „Lieder in die mediathek kopieren“ aktiviert. Und jetzt habe ich 2.500 Lieder doppelt und es gibt keinen tag, mit dem ich praktisch zum aussieben sortieren könnte, denn alle haben dasselbe Erstellungs- und Änderungsdatum. Hierfür darf ich mich schonmal zum Narren des Monats wählen lassen. Abhilfe fand ich mit Hubi´s Skripts (gibt´s hier). Die haben mir aber gleich 90% meiner Bibliothek rausgehauen. Welch ein Glück, daß ich alles noch auf´m iPod habe.

Aber iTunes synchronisiert ja nicht, sondern überschreibt den Inhalt des iPods mit dem, was in iTunes vorhanden ist. Das ist angeblich ein Zugeständnis an die Musikindustrie. Zum Glück haben sich Skripter auch dieses Problems angenommen, ein Skript zum Überspielen vom iPod gibt es hier. Das dauert dann einige Zeit bei 20GB Daten. Besser nicht stören. Es klappt.

Nebenbei habe ich Daten sortiert, neo office und weitere Bürosoftware installiert. Damit ist der erste Teil der Migration abgschlossen. Was jetzt folgt, ist der Bereich Produktion. Das wird auch noch lustig. Welche Programmversionen, die ich habe, taugen überhaupt für den intel Prozessor? Aber damit will ich nicht weiter langweilen. Insgesamt ist der Büro- und Kommunikations- und Konsumententeil der Migration problemlos gelaufen.

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Mini Kafka experience auf youtube

Kann ich unter creative commons veröffentlichte Filme bei youtube einstellen? Oder kollidiert das mit dem in den allgemeinen Nutzungsbedingungen festgelegtem Vertrag, den ich mit youtube eingehe, wenn ich dort ein Konto eröffne?

Die Frage möchte ich youtube stellen und bin in eine Endlosschleife geraten. Auf der Kontaktseite wird mir versprochen, im Hilfebereich fände ich ein Kontaktformular. Gehe ich auf Hilfe, ist dort auch mit der Lupe kein Hinweis auf ein Kontaktformular zu finden. Dort heißt es nur „you can find answers to all of your YouTube questions here“.

Schlußfolgerung: Es gibt kein Kontaktformular. Youtube möchte keinen Kontakt mit seinen Nutzern aufnehmen.

Und zum Thema? Ich verstehe Paragraph 10 der Nutzungsbedingungen nicht. Da youtube ein kommerzielles Angebot ist, kann ich mir nur denken, daß nichts, was unter einer cc nicht-kommerziellen Lizenz steht, dort angeboten werden darf.

Aber immerhin: youtube startet ein cc Pilotprojekt mit einigen amerikanischen Universitäten.

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facebook – ein Grund, sich über Urheberrechte zu informieren

facebook hat seine Nutzerbedingungen geändert. Ab jetzt behält sich facebook vor, Nutzerdaten und vom Nutzer generierten content weiter zu benutzen und zu verkaufen, auch wenn der Nutzer seinen account gelöscht. Die Rechte an dem selbst generierten content gibt man eh schon ab, sobald man ihn bei facebook hochlädt. Mehr dazu hier.

Hm… Es ist ein grundlegende Frage, wem sie, hochverehrte Nutzer und Nutzerinnen, ihr Leben geben. Ihr Leben, damit meine ich das Wissen über ihre sozialen Kontakte, Ihre Äußerungen, Ihre Kreativität. Aber das Muster wiederholt sich immer wieder. Neu entstehende Kommunikationsformen werden von kleinen Unternehmen ans Netz gebracht und bei Erfolg von großen Fischen aufgekauft, wenn die ganze Sache auf proprietäre Art aufgezogen wurde, d.h. wenn die Software als Eigentum von jemanden entwickelt wurde. Die Großen nutzen das Monopol, wenn sie es denn errungen haben, für ihre eigenen Ziele und nicht für die der Nutzer. Alternativ werden Projekte unter freien Lizenzen hochgezogen, die sich aber nie in der Breite durchsetzen. Warum ist das so? Langsamere Entwicklung, geringerer Komfort, gar keine Werbebudgets? Die nötige Dynamik stellt sich nicht ein.

Niemand liesst die Nutzungsbedingungen wirklich durch. Ich persönlich nicht, weil ich erwarte, abgezogen und ausgenutzt zu werden, ein Stück Vieh für die Statistik als Grundlage der Vermarktung, mehr bin ich nicht.

Aber benutze ich die Alternativen? Nein, ich beuge mich dem sozialen Druck. Auch mein Profil ist bei myspace.

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Die Entwicklungsgeschichte des reichen Superhelden

Gestern Abend war das Fernsehprogramm unfreiwillig sehr pointiert. Erst lief auf arte „Robin Hood, König der Vagabunden“ mit Errol Flynn von 1938 und anschließend, mit leichter Überschneidung, „Batman Begins“ aus dem Jahre 2005 im ZDF. So direkt hintereinander gesehen fällt ins Auge, daß es es sich um zwei Variationen derselben Geschichte handelt. Die Geschichte des einsamen Retters gegen Ungerechtigkeit und Verrat. Ein Held aus gutem Hause, hier Adel, dort Industriellen-Dynastie, der alleinige Erbe des Hauses, also quasi-feudal.

Keiner der Helden will das System umstürzen. Im Gegenteil, beide Helden, die uns als gerechte Rebellen vorgestellt werden, kämpfen für den Bestand des Systems, als deren Schutzmechanismen versagen. Keiner der Helden analysiert die Mißstände, gegen die er kämpft, als Systembedingt. Bekämpft werden illegale Methoden, die die Machtverhältnisse verändern und den Status Quo gefährden können.

Das Ganze wird erzählt als ein Psychodrama, die Entwicklungsgeschichte eines Helden. Eine bürgerliche Art, Geschichten zu erzählen, denn in der bürgerlichen Gesellschaft geht es um die Entwicklung des Individuums. Errol Flynn macht zwar eher den Eindruck, von Beginn des Filmes bereits innerlich vollendet zu sein und genau zu wissen, was er will, das liegt ganz auf der Linie des für Pfadfinderlager geeigneten Erzählniveaus der männerbündischen Abenteuergesellschaft, in der sich Robin befindet. Seine Entwicklung wird dem was wir sehen, vorangestellt, nur der von ihm Geliebten zeigt er, was ihn zu dem machte, was er ist.

Und eine Liebesgeschichte kiregen wir also dazu, alles andere wäre undenkbar, die Frauen müssen ja schließlich auch ins Kino. Und damit wir normale Menschen uns nicht total verloren vorkommen bei soviel standesgemäßer Vollkommenheit läuft auch noch ein Normalo mit, der als Assistent entscheidend zum Erfolg der Unternehmung beiträgt. Bei Robin ist´s Bruder Tuck, der den Attentäter beseitigt, der König Richard umbringen soll, in Gotham darf ein Polizeiinspektor Batman´s Auto fahren und die Pfeiler einer Hochbahn damit sprengen, die die Terroristen und ihre Waffe ins Zentrum der Stadt bringen soll.

Von der Stringenz, mit der Hollywood seine Erzählschemata beibehält, habe ich zwar schon oft gehört, aber so direkt nacheinander erlebt wird es plötzlich fühlbar und ich ahne, welche Macht in diesen unterschwellig affirmativen Erzählstrategien steckt.

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Platzhalter´s erster release

Platzhalter, des Schubotters und mein Projekt, kann stolz die Veröffentlichung des ersten tracks verkünden: „Limberg“ ist Teil einer Compilation auf dem netlabel plusplus, plpl007.

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creative commons 3.0 und das Geld: die neuen CC+ Lizenzen

Am 14.08.2008 hielten Markus Beckedahl und Andreas Gebhard von newthinking, unterwegs als die beiden Pressesprecher von creative commons Deutschland einen workshop auf der co-pop in Köln. Lest im Folgenden meine Gedanken zum workshop und den neuen cc+ Lizenzen.

creative commons ist als internationale Organisation ausgestaltet, hat aber zu wenig Geldmittel, vor allem in Europa. Die neuen cc+ Lizenzen stellen eine Syntax für die Abrechnung kommerzieller Verwendung bereit, eine praktische Anwendung dieser Syntax ist allerdings noch nicht in Sicht. Auf Nachfrage spielten die Referenten den Ball zurück: das muß aus der community kommen.

In der Werbung für und der Anwendung der cc Lizenzen spiegeln sich zwei große gesellschaftliche Umbrüche wider, auf die es noch keine klaren Antworten gibt. Das betrifft Verschiebungen im Verhältnis privat zu öffentlich und im Verhältnis Amateure zu Profis.

Bei den Lizenzen zwischen kommerzieller und nicht – kommerzieller Nutzung zu unterscheiden, ist ein Versuch, hier einzugreifen. Das Problem ist, noch niemand hat genau (geschweige denn juristisch genau) definiert, was nicht – kommerzielle Nutzung ist. Markus Beckedahl stellte zwei Varianten der Begriffsdefinition vor:
a) es fließt überhaupt kein Geld
b) es fließt Geld, jedoch wird kein Gewinn sondern lediglich Kostendeckung angestrebt.

Meine persönliche Definition für den Hausgebrauch ist noch weniger streng: Kommerziell ist, wenn die erste Motivation des Handelns Geldverdienen ist. Nichtkommerziell ist, wenn die erste Motivation eine andere ist.

Eine solche moralische Definition lässt sich scheinbar schwer überprüfen. Allerdings gibt es schon seit Langem steuerrechtlich relevante Definitionen, die auch für die Beurteilung und Abrechnung von Musiknutzung herangezogen werden können. Es gibt gemeinnützige Rechtsformen, allen voran der Verein, die steuerrechtlich nach Definition b) arbeiten müssen. Privatpersonen müssen kommerzielle Aktivitäten dem Finanzamt melden, tun sie es nicht, machen sie sich wegen Steuerhinterziehung strafbar. Man könnte also dem Privatmenschen nichtkommerzielles Handeln unterstellen, andere Nutzungen muß er anmelden.

Das ist alles nichts Neues, die GEMA berücksichtigt bei den Gebühren, die sie erhebt, auch solche Kriterien. Auf der Ebene der Definition b) kann man also klarkommen, bleibt noch die Frage, ob für nichtkommerzielle Nutzung grundsätzlich nichts zu zahlen sei.

Im klassischen Vertriebsmodell zahlt erstmal jeder, auch der Privatnutzer soll CD oder mp3 kaufen. Was danach geschieht ist umstritten, denn das Verhältnis von Privat zu öffentlich verschiebt sich bei der Nutzung des internet und Kopien sind dort zur Nutzung eines Werks nicht nur möglich sondern nötig.

Hinzu kommt die Verschiebung im Verhältnis von Konsument und Amateur zu Produzent, also von passiver, rezipierender zu aktiver, verändernder Nutzung. Die Produktionsmittel sind heute günstig wie nie, aber vor allem gilt: Was im analogen Zeitalter notwendig eine quasi – private Handlung, weil nur für wenige zugänglich war: die selbstgespielten Versionen bekannter Lieder, die cut-up Collage aus Zeitungsschnipseln – ist heute quasi – öffentlich weil leicht für Viele digital zugänglich.

Der Stärke von creative commons besteht darin, diese Veränderungen als gegeben zu akzeptieren und Lösungen für einen praktischen Umgang mit dem Urheberrecht zu suchen, die Profis, Amateure und Nutzer (oder das Mischwesen, das wir alle einmal sein werden: der u-profiteur) mit einem unkomplizierten Regelwerk ausstatten.

Das Problem ist, woran sich die Definition von Nutzungen, für die bezahlt werden muß orientieren soll und wie die Abrechnung vonstatten geht. Wenn bei jeder Nutzung Gebühren in unterschiedlichen Höhen anfallen oder eine flatrate nach Nutzungsanteilen verteilt wird, ist die Geldverteilung möglicherweise gerecht, aber wer registriert das alles? Ist es ohne die Totalüberwachung der Mutzer und eine fragwürdige Machtansammlung in Form der Herrschaft über diese Daten zu machen? Kann die Verteilung dezentral und anonymisiert laufen?

Das Musiker auf Spenden angewiesen sind oder nur von Liveauftritten leben sollen, kann jedenfalls nicht sein und ist auch nicht das Ziel von creative commons. Die cc+ Lizenzen stellen eine Aufforderung dar, sich um die Fragen der Abrechnung zu kümmern.

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Die Deutsche Telekom und die Schnittstelle zu den Geheimdiensten

Auch wenn die ewige Inszenierung der politischen Diskussion als Spektakel nervt, so finden sich in den Abfällen und Randerscheinungen der Skandale doch manchmal wertvolle Informationen. Beispiel Telekom Bespitzelungsskandal. Die Chefs versuchen die Verantwortung von sich zu schieben und verweisen auf die Abteilung Konzernsicherheit. Am 06. Juni äußert sich dazu Jürgen Kindervater, Ex – Kommunikationschef der Telekom, in der Frankfurter Rundschau.

Für ihn sei die Abteilung eine black-box gewesen. Experten aus den höchsten Ebenen der Geheimdienste saßen dort. Dahin habe die Konzernspitze den Auftrag „stopft die Löcher“ abgegeben. Es gibt also einen „Staat im Staate“ so der FR Titel, „mit hunderten früherer Mitarbeiter aus Polizei, Geheimdienst und Bundeswehr“.

Die interessante Schlußfolgerung, die der Artikel natürlich vermeidet: Die deutschen Nachrichtendienste haben seit langem systematischen Zugriff auf alle Kunden- und Verbindungsdaten der Telekom, und zwar über den kürzesten vorstellbaren Draht, nämlich direkt im Unternehmen sitzend. Das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung gerät dadurch in den Verdacht, nachträglich zu legitimieren, was schon längst alltägliche Praxis ist. Das würde auch erklären, warum Wolfgang Schäuble so sehr für die Befugnisse kämpft. Er kann nicht anders.

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wie apple sich die Gerätenutzung vorstellt

Ich habe einen neuen iMac ausgepackt. Unter Installieren steht im Handbuch „Alles Mac“ als Schritt 2 (nach Stromkabel anschließen) „Schließen Sie ein … Ethernetkabel … an, um …. auf das Internet … zuzugreifen“ – vor Schritt 3, Anschluß von Tastatur und Maus. Dann auf Seite 17 kommt der Hammer: „Schalten Sie Ihren iMac aus, wenn Sie ihn für einen längeren Zeitraum (mehrere Tage lang) nicht benötigen.“

Preisfrage: Geht apple davon aus daß jeder Kunde ein Tauschbörsennutzer ist oder daß er 24 Std. am Tag vor dem Rechner sitzt oder sollen wir einfach möglichst viel Strom verbrauchen?

apple will den Rechner im Ruhezustand sehen. Wieviel Strom verbraucht er dann? Mein powerbook im Ruhezustand am akku ist nach einer Nacht halb am Ende, verglichen mit 1,5 Std. im laufenden Betrieb. Das ist doch wohl zuviel für ein Gerät, daß grad nicht gebraucht wird.

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Biosprit nimmt Hunger weg

Im Moment geschieht ein Wunder. „Der Westen nimmt den Hungernden die Nahrung weg“ – das Thema schafft es in die Nachrichten, in Magazinsendungen und in ausführlichen Artikeln in die Tageszeitungen. Der Schuldige wird gleich mitgeliefert: Biosprit!

Aber halt! Hungern die Leute nicht schon länger? Biosprit ist doch ganz neu und noch mehr eine Idee als Praxis im großindustriellen Maßstab. Zur Erinnerung: Auf vielen Feldern in der 3. Welt werden Produkte für den Export in die reichen Länder angebaut; Kaffee, Tee, Tabak, Ananas, Bananen, Orangen etc. pp. Auf vielen weiteren Feldern wachsen Pflanzen, die als Futtermittel für die Tierzucht in die erste Welt importiert werden. Bekanntlich braucht es sehr viel Biomasse, um ein Kilogramm Rindfleisch zu züchten.

Merke: Wir stehlen den Hungernden traditionell viel Anbaufläche, die nicht mehr für die Versorgung der dort lebenden Bevölkerung zur Verfügung steht. Komisch, daß das nicht erwähnt wird. Stattdessen wird die moralische Keule über dem neuen Produkt Biosprit geschwungen.

Wie kommt es, daß es ein Thema mit verkürzter Argumentationskette spielend leicht in alle Leitmedien schafft, das vorher trotz jahrelanger Informationsarbeit aus dem linksalternativen Sektor nicht den Hauch einer Chance hatte? Das riecht verdächtig nach Kampagne, und wer, Herr Kommissar, hätte ein Motiv? Was ist das Konkurrenzprodukt? Das gute alte Erdöl.

Es ist generell kritisch, wenn Anbauflächen für Lebensmittel verloren gehen, weil sie für andere Zwecke genutzt werden. Aber wie gesagt, das hat eine lange Geschichte, und bevor man den Biosprit verdammt, würde ich vorschlagen, Futtermitteleinfuhren zu verbieten und aus jenem Mais Biosprit zu machen. Wir essen hier eh viel zuviel Fleisch.

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