kalifornische Shakespeare – Verschwörung

Gerade habe ich bei craigslist die Geschichte einer angeblichen, krassen Verschwörung gelesen. Grob gesagt geht die Geschichte so:

Ein Haufen einfluss + reicher Leute gründet ein Theater, das California Shakespeare Theater (Cal Shakes). Es residiert weitab in den Bergen, in einem Schutzgebiet. In jeder Saison wird eine Neuanstellung vorgenommen. Hierfür suchen sich die Betreiber eine Familie die bereit ist, ein Familienmitglied auf Dauer zu entbehren, und dafür zu bezahlen. Dieser Mensch wird im Lauf der Saison systematisch terrorisiert, misbraucht, gefoltert und schließlich getötet. Untersuchungen durch die örtliche Polizei gehen schnell und ergebnislos zuende.

In einflußreichen kalifornischen Kreisen ist diese rituelle Vernichtung angeblich als „the game“ bekannt.

Erinnert sich noch jemand an den köstlichen s/w Horrorfilm „Theater des Grauens“, in dem ein von seinen Kritikern verrissener Shakespeare Darsteller sich an ebenjenen rächt, indem er jeden in einer nächtlichen Shakespeare – Inszenierung einen originalen Shakespeare – Tot sterben lässt?

Aus obiger Geschichte kann man auf jeden Fall einen guten Film bauen. Leider behauptet der Schreiber der zitierten Geschichte, das vorgesehene Opfer der Saison 2005 gewesen zu sein.

Wir hatten in der werk.statt mal einen schizophrenen Angestellten, der ständig versucht hat, die englische Königin und Andere vor der Diamantenindustrie zu warnen. Seine Geschichten waren noch viel verworrener.

Ich sollte einfach nicht versuchen, diese Geschichte irgendwie einzuordnen. Der Mensch sollte sich in aller Bescheidenheit der Unmöglichkeit bewußt sein, sich ein verlässliches Urteil über seine Umgebung zu bilden.

Eine kurze Recherche bei craigslist Köln ergab: auf dieser Plattform tummeln sich eine Menge Leute, mit denen man sich nicht unbedingt unterhalten will.

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auflegen im Tiefenrausch

Am Samstag, den 17.02. lege ich ab 21:00 Uhr im Tiefenrausch auf. Danach empfehle ich Version einspunktzwo im unikeller zu Osnabrück. Mit Feist&Flink live und den DJs „mechanische Einzelfälle“. Der Nachwuchs ist endlich da und macht jetzt schon die dritte Party! Endlich kann ich in Rente gehen.

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Botschafter sucht Personal / Desinteressierte / Gegner

Bei der jährlichen Versammlung der Dilletanten wurde ich gefragt, ob ich beim nächsten Spiel, Baltopolis 2, bereit wäre, den Botschafter aus Relia zu spielen. Ich war ich so unvorsichtig und habe ja gesagt. Es ist mir Ehre und Herausforderung. Jetzt habe ich den Ärger anne Backen, und es ist eine sehr angenehme Form von Ärger.

Relia ist das Land in der Spielwelt Adalonde, in dem die Waldelben wohnen. Wer unter den geneigten Lesern bereit ist, eine sehr feine Rolle, oder eine sehr fiese Rolle, oder einfach Lumpenpack oder was auch immer zu spielen, aber nicht genau weiß, worum es geht, der mag mir nach der Lektüre der Baltopolis 2 Webseite doch gerne eine email schicken oder zu diesem Eintrag einen Kommentar posten.

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frei, endlich frei…

Heute morgen lag ein Brief von der GEMA im Briefkasten: „Wir bestätigen Ihnen, dass der … zwischen Ihnen und der GEMA geschlossene Berechtigungsvertrag im beiderseitigen Einvernehmen am 31.12.2006 geendet hat.“

Puh, raus aus dem Dinosaurier mit Mundgeruch ohne Einhaltung der dreijährigen Kündigungsfrist.

Falls sie wieder auf den Teppich kommen – solange sie ein Monopol haben, müssen sie jeden, also auch mich, wieder aufnehmen.

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Mackie´s Prollshow

Am Samstag hatte die Dreigroschenoper in den hiesigen Städtischen Bühnen Osnabrück Premiere. Auch wer sonst nicht ins Theater geht, ich kann nur sagen: hingehen!

In der Inszenierung herrscht eine großartige emotionale Leere, gerade weil jede Menge geschrien, gepöbelt und moralisch geredet wird. Die Leere erinnert mich an Hippie Businessmen, an koksende, sich alternativ gebende Feier- und Arbeitskreise, wo alle immer so nett sind, daß schließlich alles völlig banal wird. Mehr oder weniger schnell merkt man, hier dreht sich alles nur um´s Geld und um´s cooler sein weil man besser klar kommt. Mackie Messer und sein Mob haben so eine Maskerade nicht nötig. Sie gehen in ihrer eigenen Sinnlosigkeit einfach auf, nur der Spendengeschäftsmann Peachum muß ständig die Moral bemühen und seine Redlichkeit betonen, damit das Spiel weitergeht.

In dieser Oper gibt es keine Helden, nur kleine, moderne Menschen, die um ihren Vorteil kämpfen. Die Trostlosigkeit wird hier blossgelegt und mit der Lupe betrachtet. Man mag verzweifeln und sich fragen, ob jede humanistische Redlichkeit im modernen Kessel dazu verflucht ist, irgendwann zu einer Selbsttäuschung und bloßer Rechtfertigung zu verkommen. Das geradeaus-Arschloch Mackie ist einem hier jedenfalls der sympathischste der Unsympathen, aber auch der kaputteste Typ.

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Leben 2.0

Das TV-Medium hat in den letzten Tagen eifrig verbreitet, das ein bekannter Turnschuhhersteller eine Filiale in second live eröffnet hat. Nachdem diverse Autoren und Musiker diese Welt für sich entdeckt haben, war es nur eine Frage der Zeit, dass sich weitere Grundprinzipien des Lebens 1.0 auf dieser Wiese ausbreiten würden.
Ist ja auch ok so. Wie bereits erwähnt, wird sich der Mensch wohl kaum in den virtuellen Raum verdrücken können, ohne seinen Mist mitzuschleppen. Da stellt sich noch die Frage: Was wollen wir dann da?
Das beste war bislang, dort jemand sein zu können, der man in 1.0 nicht sein kann. Das wird aber in Zukunft kosten! Und damit wären wir wohl wieder am Anfang…

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the taz experience

Gestern begann mein Probeabo der taz. Als ich sie aus dem Postkasten fischte, musste ich breit grinsen, denn auf der Titelseite prangte groß das RAF Logo. Nichts geht über ein ordentliches Klischee. Dann der Artikel. RAF Mitglieder seien ein Musterbeispiel für Reintegratrion. Einige betrachten sich zwar immernoch als Staatsfeinde, aber das sei in einem freien Land schließlich kein Problem.

Moment mal, „freies Land“? Und das ohne Anführungsstriche, ohne erkennbare Ironie, glatt dahingesagt wie es einem Rechtsliberalen als Formel zur Rechtfertigung jeden flachen Blödsinns zur Ehre und als Nebelbombe gereicht? Nochmal lesen. Der Eindruck bleibt. Die taz, jetzt auch ein liberales Blatt? Ich bleib dabei, das Wort Freiheit macht nur in Bezug auf etwas Konkretes Sinn. Freiheit von oder für irgendetwas. Sonst ist das Wort nur hohle Phrase.

Die Freiheit, sich als Staatsfreind zu sehen, ist sicher gegeben, solang man nichts kaputtmacht und die Produkte des entsprechenden Marktsegments kauft. Ein Staatsfeind zu sein, ist hingegen sehr verboten. Es sei denn, man hat viel Kapital hinter sich und arbeitet von oben am Um- und Abbau der demokratischen Gesellschaft. In diesem Sinne haben die Neokonservativen mit der liberalen Maske Recht, wenn sie sich selbst in einem totalen Sinne für frei erklären.

Bleibt die Frage, warum sich taz Autoren frei in einem freien Land fühlen. Um es mit K.I.Z. zu sagen:

„Ich bin frei, mich einzuschleimen,
genauso wie ihr oder allein zu sein.
Ich bin frei, einzuschalten und belogen zu werden,
arm oder reich geboren zu werden.
Ich entscheide, Anzeige oder halt ich die Klappe…“

usw., man kennt das ja. Nur die von der taz scheinbar nicht mehr.

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Träumen Wale vom fliegen?

ist ernsthaft der Name einer Gastrosität gegenüber des städtischen Theaters zu Osnabrück.

Alles hier ist darauf ausgerichtet, dem Durchschnittsbürger mit etwas besserem Portemonnaie und nachhinkender Bildung Bedeutung zu suggerieren. Und zwar mit dem Holzhammer. Die Sitzgelegenheiten sind entweder zu hoch oder zu niedrig oder haben keine Lehnen. Die Wände sind mit dem Schwamm in mindestens drei Farben getönt, auf den blauen Teilen tummeln sich gemalte Wale und bedeutungsschwangere, vollkommen sinnleere Zitate. Welch ein Tempel der Oberflächlichkeit!

Ein schmiedeeisern erscheinender Zaun, dessen billige Herkunft sich nicht verhehlen lässt, dient als Raumtrenner. Ich stelle mir vor, daß die Bedienungen den dahin liegenden Bereich intern den „Friedhof“ nennen.

Vom Geschirr, den darauf servierten größer scheinenden Portionen und dem professionell nichtssagenden Personal will ich gar nicht erst sprechen. Ich weiß nicht, was Wale tun. Ich träumte dort vom Wegfliegen.

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Familienfeiern bis 50 Personen

Ein Beitrag für den Piraten. Die größte Schmugglerkarre der Welt ist der Audi.

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im Kaffehaus sowieso

Da schwadronierten wir, Leser und Schreiber der wetterlage, per email, daß ein Treffpunkt im Netz wie ein Kaffehaus sein müsse, offener als ein blog und unordentlicher als ein Forum. Da steht in der de:bug 108: „Die Web2.0-Generation hat nun einen weiteren Ort mythischer Produktion entdeckt: das Café.“

Hier geht es um das aus Holz und Stein gebaute Café, bei Kaffee Latte mit Labtop klickt sich das Startup-Solo ein paar features zusammen, und voilà, fertig ist die Seite und voll das Portemonnaie. Das Ganze gilt als Wunder, das kann man vergessen. Interessant ist, hier wird der Parasit als Held gefeiert, der bei den dicken Fischen pickt. Aber Achtung, ganz brav, natürlich verbessert er dabei „die Produkte der Großen“.

Das ist hoffentlich nicht ernst gemeint. Für meinen Teil, wozu bei den Großen picken? Hier meine Vision für euer web3.0 startup: myspace als filesharing applikation programmieren und ab dafür. Das Volk wird auf die Barrikaden gehen für gerechte Bandbreite, upload = download!

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